Soundbar Nubert nuPro AS-3500 im Test
XXL-Soundbar wieder lieferbar: Nubert nuPro AS-3500 im Test
Nubert nuPro AS-3500 im Test: Streng genommen ist der TV-Lautsprecher ein Sounddeck und keine Soundbar.
Foto: Nubert
Uhr
Die Nubert nuPro AS-3500 spielte im Test die Konkurrenz in Grund und Boden, war dann aber gleich ausverkauft. Jetzt ist sie wieder verfügbar.
Testfazit
Testnote
2,0
gut
Der Nubert nuPro AS-3500 ist ein gewaltiger Brummer. Wer aber den Platz dafür hat, bekommt damit zwei ausgwachsene HiFi-Boxen in einem gemeinsamen Gehäuse. Der Klang deklassiert so ziemlich alles, was sonst als Soundbar verkauft wird: wunderbar natürlich, in den Bässen tiefreichend und pulvertrocken. Nur Raumklang darf man hier nicht erwarten.
Pro
- Sehr natürlicher Klang
- Alle wichtigen Anschlüsse
- Bluetooth zur Musikwiedergabe
Kontra
- Sehr groß
Mit der nuPro AS-3500 hat der schwäbische Lautsprecher-Spezialist Nubert genau genommen keine Soundbar, sondern ein Sounddeck im Programm. Der gar nicht mal so kleine Unterschied: Soundbars sind superschlank, sodass sie oft vor dem Fernseher Platz finden. Der 20 Kilogramm schwere Kaventsmann ist von Nubert dagegen ist mit 16 Zentimetern dreimal so hoch wie übliche Soundbars und mit 34 Zentimetern auch mindestens dreimal so tief. An Stabilität mangelt es der gewaltigen Box ebenfalls nicht, sodass sich der Fernseher direkt darauf platzieren lässt, sofern die TV-Füße nicht zu weit auseinander stehen. Oder der Fernseher hängt an der Wand und das Sounddeck liegt darunter auf einem Sideboard. Das Möbel darf auch rustikal gebaut sein, die kleinen Füßchen an der nuPro-Unterseite sind höhenverstellbar und garantieren damit eine wackelfreie Ablage.
Diese Technik steckt im Nubert nuPro AS-3500
Das große Gehäuse schafft Platz für zwei mächtige Tieftöner, die unsichtbar im Gehäuseboden arbeiten. Die nach vorne gerichteten Mitteltöner und Hochtöner haben ebenfalls stattliche Dimensionen, insgesamt ist ein Stereo-Paar klassischer Drei-Wege-Boxen in einem einzigen Querformatgehäuse vereint – einschließlich Verstärkern mit respektablen 240 Watt. Wo andere Hersteller auf Tasten für die wichtigsten Funktionen wie Lautstärke und Quellenwahl setzen, baut Nubert einen griffigen Dreh-Drück-Knopf zur einfachen Bedienung ein. Blöd allerdings: Wer die magnetisch haftende Stoffabdeckung montiert, kommt nicht mehr an den Regler heran. Dann ist der Nubert nur noch per Fernbedienung steuerbar, am Lautsprecher leuchten die LEDs zur Rückmeldung durch die Stoffabdeckung hindurch. Die Fernbedienung wusste mit ihrer handlichen Form und der klaren Beschriftung zu gefallen.
Mit HDMI und Bluetooth gut ausgestattet
Beim Fernsehen ist die Soundbar-Fernbedienung im Prinzip arbeitslos. Der Nubert nuPro AS-3500 lässt sich per HDMI mit Fernsehern verbinden, die Lautstärkesteuerung erfolgt dann mit der Fernbedienung des TVs (HDMI CEC). Sollte das nicht funktionieren, ist womöglich diese HDMI-Steuerung im TV-Menü deaktiviert. Für alte Fernseher bietet der Lautsprecher noch einen optischen Digitaleingang sowie einen analogen Stereo-Eingang. Die mitgelieferte Zubehörschachtel ist prall mit allen möglichen Anschlusskabeln gefüllt – sehr lobenswert. Bluetooth zur Musikwiedergabe etwa vom Smartphone ist ebenfalls vorgesehen. Nur zum Umschalten auf Musikwiedergabe sowie für Klangeinstellungen ist die Fernbedienung wirklich notwendig.
Tasten zum Entnuscheln
Die Klangregelung ist bei Nubert sehr durchdacht. Es gibt einen Bassregler, der genau das tut, was man von ihm erwartet. Übliche Höhenregler führen oft nicht zur gewünschten Klangänderung, weil damit die Höhen entweder zu spitz oder zu muffig klingen. Nubert bezieht daher auch mittlere Tonhöhen in die Regelung ein, sodass sich der Klang behutsam in Richtung wärmer oder kühler verändern lässt. Die zuschaltbare Loudness-Funktion schließlich hebt bei geringen Lautstärken tiefe Bässe über die Hörschwelle. Beinahe selbstverständlich für eine Soundbar: Auch die Nubert nuPro AS-3500 erzeugt auf Wunsch virtuellen Raumklang. Der lässt sich per Tastendruck in drei Stufen anpassen. Auf der ersten Stufe wirkte er sehr dezent, auf der zweiten zwar weiträumiger, aber eher hart und dünn. Eine dritte Schaltstufe hat dann nichts mehr mit Raumklang zu tun, stattdessen legt sie den Fokus auf die Sprachwiedergabe. Damit weichen etwas Wucht und Volumen aus dem Klangbild, Sprache tritt aber deutlich klarer aus dem Soundtrack hervor und klingt verständlicher – Stimmen werden gewissermaßen entnuschelt.
Bester Klang bei Nubert
So hat der nuPro AS-3500 beim Raumklang zwar gegenüber trickreicher ausgestatteten Soundbar-Konkurrenten das Nachsehen. Geht es aber um Natürlichkeit von Klangfarben, um Präzision und Detailreichtum, lässt er die Wettbewerber sehr blass aussehen. Mit seinem knochentrockenen Bass kann er auch mit großen Subwoofern mithalten, die meisten Konkurrenten liefern dagegen nur ein verhaltenes Grummeln. Bei Musikwiedergabe wird der Abstand noch deutlicher, da klingt der Nubert enorm realistisch und löst Details feiner als ähnlich teure Mitbewerber auf.